Die belly&soul® - Story

Wie es kam und worum es geht - Eva's Geschichte

Eine meiner allerersten Erkenntnisse, die ich im Kreißsaal hatte, war:
Der Körper macht die Geburt!
Er macht sie unter allen Umständen, widrigen und günstigen. Er macht sie in Frauen, die einverstanden sind, die sich einlassen und alles spüren wollen und in Frauen, die mit „Augen zu und durch“ leiden, kämpfen und am liebsten weglaufen würden.
Dem Körper ist es letztendlich egal, was man denkt. Die Geburt setzt sich durch. Ob man will oder nicht.
Wieviele Frauen hab ich gesehen, die vollkommen überrascht von dem Orkan in ihrem Körper mitgerissen wurden und nicht glauben wollten, dass alles richtig und ok ist?
Ihre Verblüffung, ihr Schock und ihre Ablehnung hat sich mir tief eingebrannt.
Ich dachte damals „Hat ihnen denn niemand gesagt, dass es so ist? Jemand hätte es ihnen sagen sollen.“

Zu diesem Zeitpunkt lag meine Idee, Hebamme zu werden, genau vier Wochen zurück.
Ich war 22 Jahre alt, studierte im 6. Semester Schulmusik und Rhythmik an der Musikhochschule Freiburg und hatte bis vor kurzem das Bild im Kopf, dass Hebammen im Wald leben und vom Aussterben bedroht sind (Das ist kein Witz. Wie im Mittelalterroman.)
Ich hatte bis dahin nur Erfahrung mit kunstvollen Klangwelten, musikalischen Glücksgefühlen, gelebter Musik-, Instrumenten-, Stimm- und Körperliebe auf der Bühne.
Eine glückliche Fügung, die simple Information, dass auch heute noch Hebammen existieren und gebraucht werden, hat mein Leben damals komplett aus der Bahn gerissen und in die Spur gebracht, in der ich ganz und gar zuhause und wirklich ich selbst bin.
Mein erster Tag im Kreißsaal war ein "Aufprall auf dem Erdboden des Lebens".

Am 04. August 2006 erlebte ich meine allererste Geburt, die von Luise.
Luise hatte vier Mal die Nabelschnur um den Hals (seitdem finde ich alles, was drunter ist, richtig wenig) und einen stolzen Kopfumfang von 39 cm (seitdem finde ich alles, was drunter ist, richtig wenig).
Ihre Mutter verbrachte die ganze Eröffnungsphase damit, Kreuzworträtsel zu lösen. Sie bekam Luise auf dem Gebärhocker. Und obwohl sie mehr Blut verlor, als erlaubt, ging sie vier Stunden später lächelnd und aufrecht ambulant nach Hause.
Ich war noch tagelang im Rausch von dieser Energie.
Bis ich gleich im nächsten Moment die Gegenseite davon kennenlernte. Die Version, in der die Frauen, überrollt von ihrer Kraft, nicht ihre wahre Größe finden, sondern verlieren.

Wie heißt es so schön: Wenn der Schüler bereit ist, tritt der Lehrer in Erscheinung.
In diesem Rausch der Gefühle (und es war wirklich jedes Gefühl dabei) tauchte mein erster und wichtigster „Geburts-Lehrer“ auf: Frederick Leboyer.
Ich fand ein Buch von ihm, „Das Fest der Geburt“ und war wie vom Blitz getroffen. Da stand alles in Worten, was ich in einem großen Chaos fühlte.
Er schrieb über Demut vor der unbändigen Kraft der Geburt, über die Würde von Frauen, die durch den Orkan gehen, über Respekt vor dem neuen Menschenkind. Er schrieb über Mut und Angst und Wahrheit und Liebe. Über Trost und Hingabe und Frieden im Auge des Sturms.
Meine damals noch diffuse Ahnung, was eine Geburt wirklich ist, wurde zur Gewissheit: Frauen, die ein Kind bekommen, feiern den größten Triumph ihres Lebens.
Wenn sie können.

Dass es überhaupt möglich ist, „Geburt“ und „Scheitern“ in einem Atemzug zu nennen, ist die Folge des größten Missverständnisses aller Zeiten: dass moderne Medizin „benötigt“ wird, um sie zu überstehen und dass eine gesunde Frau durch Wirkstoffe "optimiert" werden kann.
Beides ist inzwischen hinreichend widerlegt, findet aber in der Realität immer noch viel zu oft Anwendung.

Am 04. August 2007, an Luises erstem Geburtstag, reiste ich zu einem der letzten Seminare, die Frederick Leboyer, damals im Alter von 87 Jahren, noch selbst abhielt.
Ich bin unendlich dankbar, dass ich meinem großen Meister begegnet bin und ihm selbst sagen konnte, wie sehr ich von ihm gelernt habe.

Ich beschloss, Frauen darauf vorzubereiten, welcher Orkan, welcher „Berg“ wirklich auf sie zu kommt. Und dass sie ruhig Angst haben dürfen, aber trotzdem an sich glauben und nicht erschrecken sollen.
Ich wusste, das Wichtigste überhaupt ist das Vertrauen in den Körper. Man kann noch so vorfreudig, gelassen und hypnotisiert auf die Geburt zugehen, wenn der Körper loslegt, gibt es kein zurück mehr.
Und andersrum: wenn der Köper struggelt, ändern sich die Gedanken.

Also wurde ich Trainerin.
Pilates, Beckenboden, CoreControl, FemCore-Fitness, das volle Programm.
Ich entwickelte das erste workout, das „so wie die Geburt“ sein sollte: herausfordend, aufrecht, fließend, simpel und autark.
belly&soul® original hat den Fokus auf den Anforderungen der Geburt. 
belly&soul® joy kam dazu, um das Bedürfnis nach full-body-Training und Kraftaufbau zu erfüllen. Heute gehören beide workouts fest zusammen und decken alle Aspekte der körperlichen Geburtsvorbereitung ab.
Ich wusste, wer es schafft, hier auf guten Gedanken zu bleiben, bleibt es auch am „Tag X“. Wer hier lernt, seinen Körper anzunehmen, zu fühlen und geschehen zu lassen, lässt sich auch am Geburtstag auf ihn ein.
Wer hier geübt hat, sich zu entspannen, zu atmen und zu genießen, hat auch im Kreißsaal die Chance, zu genießen.
Der Körper ist immer der Ausgangspunkt.
Wer hier im Frieden ist, erkennt den Weg der Seele.
Kann sein Mutter-werden bewusst und aktiv annehmen, durch die Angst und über tausend Berge hinweg in einem Zustand der reinen Hingabe und Liebe zu diesem Kind.

Ich habe inzwischen tausenden Frauen von ihrer wahren Natur erzählt, bin auf Berge und durch Stürme mitgekommen und habe jeden Weg viele Male gesehen.
Ich habe selbst zwei Kinder vollkommen natürlich und medikamentenfrei zur Welt gebracht. Ich habe erkannt, dass die meißten „Berge“ schon lange vor der Geburt erklommen werden und dass der große letzte nur der Höhepunkt einer „Berg-Tour“ ist.
Wie dieser letzte erlebt wird, hängt von den Erfahrungen ab, die man auf dem Weg bis dahin schon gemacht hat.
Und davon, dass man den „Kreißsaal-Berg“ nicht mit dem „Zuhause-Berg“ verwechselt.
Egal, welchen Berg du wählst, den Weg nach oben findest du immer am gleichen Ort: in dir selbst.
belly&soul® SelbstSicher mache ich für Frauen, die sich selbst erleben, finden und feiern wollen während sie sich in einer medizinischen, vielleicht sogar furchteinflösenden Umgebung aufhalten, die mit ihrer Idee einer schönen Geburt nur schwer zusammenpasst.
Die wundervolle, stolze und kraftvolle Geburt ist auch im Krankenhaus möglich. Ich habe viele gesehen. Und verstanden, wie es dazu kam.

Ich liebe es, mit dir zusammen zu erkennen, dass du den größten Moment deines Lebens vor Augen hast.
Ich zeige dir, wie er für dich am leichtesten geht. Wie er wirklich zu dir und deinem Baby passt. Und wie du deine Steine aus dem Weg bekommst.

Dein Kind kommt nur dieses eine Mal auf die Welt.
Mach es zu eurem once-in-a-lifetime-Lieblingstag!

Und wenn du all das geschafft hast, sehen wir uns wieder auf der anderen Seite.
In belly&soul® MAMA.